Ich möchte euch im folgenden Text die drei Finanzierungsmöglichkeiten im Studium nahe legen. Bestimmt sind die Bezeichnungen vielen von euch schon ein Begriff, jedoch könnt ihr euch nichts Konkretes darunter vorstellen. Aus diesem Grund werde ich in drei präzisen Absätzen euch die Varianten und die Zugänglichkeit darstellen.

 

Als erstes den klassischsten und bekanntesten Weg der Finanzierung, das BAföG.

Wichtig ist beim BAföG, dass ihr den Antrag immer nur in der Stadt abgeben könnt wo ihr auch studieren werdet. Das bedeutet das ihr wahrscheinlich des Öfteren zum Studierendenwerk eure zukünftigen Uni einen Umweg machen müsst. Das Ganze ist ein Umweg, da das allerwichtigste beim BAföG Antrag der Zeitpunkt des Antrags ist. Ich empfehle euch 2-3 Monate vor dem Studium beginn den Antrag abzugeben, falls dies möglich ist und eure künftige Uni feststeht. Der Grund ist das der Antrag sehr lange braucht bis er bearbeitet wird und das kann dazu führen das ihr ein bis drei Monate nach dem Studium beginn erst das Geld bekommt. Aber keine Sorge ihr kriegt das Geld nachträglich der versäumten Monate als Summe.

Der Antrag an sich scheint zu Beginn sehr kompliziert und man weiß nicht was man ausfüllen muss und was nicht. Ich kann euch beruhigen. Für den Fall das ihr nicht Vollzeit arbeitet und somit kein Vermögen habt ist der Antrag sehr leicht auszufüllen.

Am besten lasst ihr die Felder mit der Bezeichnung „Nur von der Ausbildungsstätte auszufüllen!“ frei. Für euch wird „Antrag auf Ausbildungsförderung“ also Formblatt 1 und die Anlage zum Formblatt 1 („Schulischer und beruflicher Werdegang“) wichtig. Bei dem ersten Formblatt könnt ihr so gut wie alles befüllen, müsst aber darauf achten ob auf weitere Zeilen verwiesen wird. Und zu dem Punkt „Angaben zu meinem Einkommen“ müsst ihr nichts schreiben außer ihr habt ein Jahreseinkommen von 5.500€ und zahlt Steuern. Bei der Anlage zu dem Formblatt müsst ihr wie im Lebenslauf euren Schulischen/Beruflichen Werdegang angeben mit Monat und Jahr.

Das zweite Formblatt muss nur von der Uni ausgefüllt werden, den könnt ihr leer mitgeben im Antrag. Wichtig sind oben euren Namen und weitere Daten zu notieren. Zu Formblatt drei ist wichtig zu erwähnen, dass ihr den zweimal ausfüllen musst. Einen für euren Vater und einen Für eure Mutter. Die meisten Angaben sind dieselben, nur im Punkt Berufstätigkeit ist es bei jedem anders. Ihr werdet ein Einkommenssteuernachweis brauchen für das Vorletzte Jahr des beruflich tätigen Elternteils. Formblatt fünf müsst ihr auch nur oben ausfüllen, den Rest macht das BAföG Amt. Alles in allem ist das das Wichtigste worauf ihr achten solltet.

 

Die zweite und auch verbreitetste Methode der Finanzierung im Studium ist das arbeiten als Werkstudent-/in.

In den meisten Fällen ist unter den Studenten bekannt, egal ob in deinem Jahrgang oder über dir, wo man als Werkstudent-/in arbeiten kann. Falls ihr noch nie gearbeitet habt oder je ein Bewerbungsgespräch hattet solltet ihr auf folgende Dinge achten.

Schreibt eine Bewerbung am besten in dem Aufbau wie es im Internet vorgeführt wird. Die meisten Unternehmen suchen Arbeitskräfte und wenn ihr eine ordentliche und grammatikalisch korrekte Bewerbung schreibt sollte die erste Hürde kein Problem sein. Wichtig ist auch ein Lebenslauf welches lückenlos gefüllt sein sollte mit euren Erfahrungen und Abschlüssen, erlernten Hard-Skills und berufsrelevanten Soft- Skills. Ihr müsst euch für das Unternehmen interessant darstellen, sodass das Unternehmen nicht anders kann als euch einzustellen.

Als nächstes kommt dann ein Termin für ein persönliches Gespräch auf euch zu. Haltet immer im Hinterkopf, dass die Person gegenüber euch nichts Böses will also immer ruhig bleiben. Wichtig ist das ihr souverän und selbstbewusst seid. Versucht eure im Lebenslauf erwähnten Hard und Soft Skills zu zeigen. Sehr wichtig ist das ihr euch auf jeden Fall vor dem Gespräch ausgiebig über das Unternehmen informiert. Dann könnt ihr auch auf Unternehmensbezogene Fragen gut Punkten. Eine klassische Frage ist „Warum unser Unternehmen? Und warum gerade Sie?“. Die erste Frage könnt ihr eigentlich leicht beantworten, falls das Unternehmen Arbeitsfelder hat, die auch in eurem Studiengang vorkommen. Eine Antwort wie „Das ist mein Interessengebiet und deshalb studiere ich in der Branche“. Und um die zweite Frage souverän zu beantworten könnt ihr ruhig auf eure positiven Eigenschaften zurückgreifen und auch versuchen Punkte aus eurer Bewerbung zu erwähnen.

Wenn das Gespräch gut verläuft bekommt ihr am Ende die Frage „Wann wollen sie anfangen?“. Aber im Regelfall bekommt ihr den Satz „Wir melden uns bei Ihnen.“, was auch vollkommen in Ordnung ist. Falls es nicht so gut laufen sollte wird das Gespräch von Seiten des Arbeitgebers abgebrochen. Und das ist auch nicht schlimm, denn ihr könnt euch ja wo anders auch noch weiter bewerben.

 

Studentenjobs sind Jobs bei denen man im Monat bis maximal 450€ verdienen kann. Das liegt daran das ab diesem Wert, falls ihr auch BAföG beziehen solltet, euer BAföG gekürzt werden kann. Der Vorteil ist das man nicht viele Wochentage am Stück arbeiten muss oder am Tag nicht so viele Stunden arbeiten muss. Und die meisten Arbeitgeber wissen, dass ihr Studiert dem entsprechend achten die auch auf eure Stundenpläne. Alles eine Frage der Kommunikation.

 

Zu guter Letzt behandeln wir die dritte Finanzierungsmöglichkeit im Studium. Das Stipendium.

Um ein Stipendium zu bekommen sind die Voraussetzungen immer Uni/Hochschule abhängig. Meistens sind eure Noten oder Durchschnittsnoten wichtig. Aber das ist nicht alles. Für ein Stipendium müsst ihr 3 Voraussetzungen erfüllen. Zuallererst müsst ihr an einer Hochschule immatrikuliert sein. Oder zumindest solltet ihr eine Bestätigung haben das ihr anfangt mit dem Studium. Denn danach sind die Voraussetzung eure Noten und Leistungen. Egal ob ihr schon länger studiert, Studienanfänger seid oder noch euer Abitur macht. Es kommt nur auf euer Zeugnis und eure Noten an. Denn mit den Noten kommt auch der dritte, und wichtigste Punkt auf euch zu und zwar das Motivationsschreiben. Dort müsst ihr von euch Überzeugen warum gerade ihr gefördert werden sollt. Da könnt ihr alles reinschreiben was euch einfällt und das solltet ihr am besten auch. Sei es eine Ehrenamtliche Tätigkeit oder ein Job in einem besonderen Umfeld, ihr müsst von euch Überzeugen. Wenn ihr ein gutes gesamt Paket liefert das aus Zeugnis, Lebenslauf und Motivationsschreiben besteht dann liegt es an der Stiftung/dem Unternehmen/der Gemeinde, ob ihr zu einem persönlichen Bewerbungsgespräch eingeladen werdet. In dem Gespräch geht es dann nur darum euch zu beweisen, dass ihr der Förderung gerecht werdet und euch auch wirklich engagieren werdet. Also immer motiviert sein.

Wichtig ist noch der Punkt, dass ein Stipendium eine extra Förderung ist. Das heißt, falls ihr BAföG beziehen solltet hat das keinen Einfluss auf euer BAföG. Der Betrag des Stipendiums liegt meist zwischen 150€ und 300€. Das besondere beim Stipendium ist, dass im Gegensatz zu dem Bafög ihr das nicht zurückzahlen müsst.

 

- Von Abdurrahman Günes